Abgeschlossenes Projekt: Hybride Freileitungen in der Schweiz

Das Bild zeigt den sogenannten Koronaeffekt einer Hochspannungsleitung im Labor.

Kombinierte Wechselstrom-Gleichstrom-Leitungen können die Kapazität des Stromübertragungsnetzes deutlich erhöhen. Umweltauswirkungen lassen sich auf ein akzeptables Mass reduzieren.

Der erforderliche Ausbau des Stromübertragungsnetzes ist ein zentraler Faktor zur erfolgreichen Umsetzung der Energiestrategie 2050. Die Akzeptanz für neue Übertragungsleitungen ist jedoch sehr gering, was den Ausbau verzögert und Netzengpässe zur Folge haben könnte.

Durch eine Umrüstung der bestehenden mehrfachen Wechselstromsysteme (AC) durch kombinierte Wechselstrom-Gleichstrom-Leitungen (AC/DC) auf demselben Mast kann die Übertragungskapazität deutlich erhöht werden, ohne neue Korridore bauen zu müssen. Damit lassen sich Bauverzögerungen dank einer besseren Akzeptanz vermeiden.

Die Umrüstung auf hybride Leitungen kann in der Schweiz zu einer höheren Netzverfügbarkeit beitragen und es ermöglichen, günstigere und abgelegenere Energiequellen zu nutzen. Das Projektteam um Prof. Christian M. Franck vom Departement für Hochspannungstechnologie an der ETH Zürich konnte zeigen, dass ein Umbau auf eine hybride Leitung im Allgemeinen auf mehr Akzeptanz stösst als der Bau einer neuen Übertragungsleitung.

Dank der im Rahmen des NFP-70-Forschungsprojektes "Hybride Freileitungen in der Schweiz" durchgeführten Messungen und Simulationen können diese Auswirkungen genauer vorausgesagt und auf ein akzeptables Minimum reduziert werden.

Zwei mögliche Nord-Süd-Korridore wurden als potenzielle Routen identifiziert, und die Umrüstung hat sich für einen typischen Schweizer Masten als machbar erwiesen. Allerdings bedeuten die bestehenden kleinen Bündel eine beträchtliche Herausforderung für die Reduktion von Koronaeffekten.