Verbundsynthese "Nachhaltige Betonkonstruktionen" des NFP "Energie"
Die Forschungen zeigen, dass sich der durch Beton und Betonkonstruktionen verursachte CO2-Ausstoss und die gebundene graue Energie erheblich reduzieren lassen.
Alle Bauten in der Schweiz – also alle Gebäude, Strassen, Infrastrukturbauten und so weiter – konsumieren über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg rund 50 Prozent des schweizerischen Endenergiebedarfs. Zudem emittieren sie gut 30 Prozent des Treibhausgases CO2.
In den letzten Jahrzehnten reduzierten sich der Energiebedarf und die CO2-Emissionen bei der Nutzung der Bauten stark. Die graue Energie, die in den Bauten steckt, und der CO2-Ausstoss bei der Herstellung der Baustoffe, der Sanierung und dem Rückbau sind hingegen unverändert hoch. Hier besteht grosses Potenzial.
Das Verbundprojekt "Energiearmer Beton" schafft wichtige Grundlagen für die Transformation der Bauwirtschaft in eine nachhaltige Branche. Es fokussiert vor allem auf den Baustoff Beton, der für besonders viel graue Energie und CO2-Emissionen verantwortlich ist.
Die Forschungen zeigen, dass sich der durch Beton und Betonkonstruktionen verursachte CO2-Ausstoss um den Faktor 4 und die gebundene graue Energie um den Faktor 3 reduzieren lassen.
Kernbotschaften
- Die graue Energie und die CO2-Emissionen im Zusammenhang mit dem Bau, der Sanierung und dem Rückbau von Betonkonstruktionen im Hoch- und Tiefbau lassen sich bis auf ein Drittel reduzieren, ohne dass die hervorragenden Materialeigenschaften des Baustoffs wesentlich beeinträchtigt werden.
- Die professionelle, laufend durchgeführte Überwachung und Diagnose des Bauwerkzustands hilft, unnötige Sanierungs- und verfrühte Ersatzmassnahmen zu vermeiden. Zudem ermöglicht das permanente Monitoring den Einsatz innovativer, noch wenig erprobter Baustoffe und Konstruktionen zur Reduktion der grauen Energie und des CO2-Ausstosses im Zusammenhang mit dem Bau, der Sanierung und dem Rückbau von Betonkonstruktionen.
Empfehlungen
Die folgenden Empfehlungen der Verbundsynthese "Nachhaltige Betonkonstruktionen" richten sich in erster Linie an die Akteursgruppen
Bauwerkseigentümerinnen und -eigentümer, Planerinnen und Planer sowie Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Berufsverbände:
- Demonstrationsprojekte fördern!
- Professionelle Bauwerksdiagnose ist ein Muss!
- Sparsam renovieren anstatt abreissen!
- Im Gebäudeinnern klinkerarmen Beton verwenden!
- Bei Sanierungen nachhaltige Baustoffe einsetzen!
- Information und Weiterbildung fördern!